Schimmel im Haus was tun? Der komplette Guide
Schimmel im Haus entdeckt? Das Wichtigste ist jetzt: Ruhe bewahren und überlegt handeln. Die entscheidenden ersten Schritte sind, den betroffenen Bereich abzusichern, damit sich die Sporen nicht weiter ausbreiten, alles lückenlos für Vermieter oder Versicherung zu fotografieren und den Schaden sofort zu melden. Ist die Fläche kleiner als 0,5 m², können Sie die Reinigung unter bestimmten Vorkehrungen oft selbst in die Hand nehmen. Bei allem, was größer ist, rufen Sie bitte direkt einen Fachbetrieb.
Schimmel entdeckt – was jetzt sofort zu tun ist
Der Schreck sitzt tief, wenn man plötzlich dunkle Flecken an der Wand entdeckt oder diesen typisch muffigen Geruch in der Nase hat. Aber Panik hilft jetzt gar nicht weiter, im Gegenteil. Klare, strukturierte Schritte sind gefragt, um Ihre Gesundheit zu schützen und den Schaden so gering wie möglich zu halten. Gerade die ersten Stunden nach dem Fund sind entscheidend, denn falsches Handeln kann das Problem schnell verschlimmern.
Und Sie sind damit nicht allein. Schätzungen zufolge sind in Deutschland rund 10 % aller Wohnungen von Schimmel betroffen – das sind jedes Jahr etwa 4,3 Millionen Haushalte. Besonders oft trifft es innenliegende Bäder (in 32 % der Fälle) und Schlafzimmer (bei 24 %). Mehr zu diesen alarmierenden Zahlen finden Sie in einer repräsentativen Studie auf malerinnung-harburg.de.
Die drei entscheidenden Sofortmaßnahmen
Um die Situation von Anfang an im Griff zu haben, konzentrieren Sie sich auf diese drei Punkte: Sichern, Dokumentieren, Melden. Ein typischer Fehler, den Sie unbedingt vermeiden sollten, ist das trockene Abbürsten des Schimmels. Das wirbelt die Sporen massiv auf und verteilt sie in der ganzen Wohnung.
Bereich sichern: Schließen Sie die Tür zum betroffenen Zimmer. Wenn es geht, kleben Sie die befallene Stelle vorsichtig mit einer Baufolie ab, um die Sporenverbreitung einzudämmen. Lüften Sie den Raum kräftig durch (Stoßlüften!), aber achten Sie darauf, dass die Sporen nicht in andere Bereiche der Wohnung ziehen.
Schaden dokumentieren: Machen Sie aussagekräftige Fotos aus verschiedenen Winkeln. Wichtig sind Nahaufnahmen vom Schimmel selbst und auch Übersichtsbilder, die den ganzen Raum zeigen. Notieren Sie sich das Datum, an dem Sie den Schimmel entdeckt haben, und schätzen Sie die Größe der Fläche. Diese Dokumentation ist pures Gold wert für die Meldung beim Vermieter oder der Versicherung.
Ausmaß einschätzen: Hier gibt es eine klare Faustregel. Ein oberflächlicher Befall auf einer Fläche, die kleiner als ein halber Quadratmeter ist (also etwa 50x50 cm), lässt sich oft mit den richtigen Schutzmaßnahmen selbst entfernen. Alles, was größer ist oder tiefer ins Material eingedrungen scheint, ist ein Fall für den Profi.
Diese Checkliste fasst die wichtigsten ersten Schritte zusammen, damit Sie in der Hektik nichts übersehen.
Checkliste für Sofortmaßnahmen bei Schimmelbefall
Ihre ersten Schritte nach dem Schimmelfund, um Risiken zu minimieren und den Schaden zu begrenzen.
| Maßnahme | Warum es wichtig ist | Wichtiger Hinweis |
|---|---|---|
| Türen schließen | Verhindert die Verteilung von Schimmelsporen in andere Räume. | Lüftungsanlagen vorübergehend ausschalten, falls vorhanden. |
| Betroffene Stelle abdecken | Minimiert die Freisetzung von Sporen in die Raumluft. | Eine einfache Malerfolie und Klebeband reichen oft aus. |
| Intensiv stoßlüften | Reduziert die Sporenkonzentration im Raum und senkt die Luftfeuchtigkeit. | Fenster in anderen Räumen geschlossen halten, um Zugluft zu vermeiden. |
| Fotos machen | Dient als Beweismittel für Vermieter oder Versicherung. | Aus der Nähe und als Übersicht fotografieren, Datum notieren! |
| Befall nicht berühren/abwischen | Unüberlegtes Handeln kann Sporen aufwirbeln und das Problem verschlimmern. | Insbesondere trockenes Bürsten ist tabu! |
| Fachbetrieb kontaktieren (bei > 0,5 m²) | Stellt eine fachgerechte und nachhaltige Beseitigung sicher. | Suchen Sie nach zertifizierten Sanierungsunternehmen. |
| Vermieter/Versicherung informieren | Ist rechtlich notwendig und sichert Ihre Ansprüche. | Am besten schriftlich mit Fotos und einer Fristsetzung. |
Mit diesen strukturierten Maßnahmen schaffen Sie eine solide Basis für alle weiteren Schritte und verhindern, dass aus einem kleinen Problem ein großer Sanierungsfall wird.

Die wahren Ursachen für Schimmel aufdecken

Wer Schimmel nur oberflächlich entfernt, behandelt lediglich das Symptom. Das ist, als würde man Unkraut abreißen, aber die Wurzel im Boden lassen – es kommt garantiert wieder. Um das Problem endgültig in den Griff zu bekommen, müssen wir der eigentlichen Ursache auf den Grund gehen. Fast immer ist es ein unglückliches Zusammenspiel aus zu viel Feuchtigkeit und einer kühlen Oberfläche, auf der sie kondensieren kann.
Dabei sind es selten die großen, offensichtlichen Katastrophen wie ein Rohrbruch. Viel häufiger stecken schleichende und unsichtbare Probleme dahinter. Ein Klassiker im Altbau sind versteckte Wärmebrücken: Das sind Stellen in der Fassade, an denen Wärme schneller nach außen entweicht. Genau dort kühlt die Wandoberfläche im Winter stark ab und wird zum perfekten Landeplatz für die Feuchtigkeit aus der Raumluft.
Alltagsgewohnheiten versus bauliche Mängel
Die entscheidende Frage lautet oft: Ist es das Verhalten der Bewohner oder liegt ein Mangel am Gebäude vor? Die Antwort ist nicht immer eindeutig, denn häufig greift beides ineinander.
Die Hauptverdächtigen sind fast immer eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, falsches Heizen und unzureichendes Lüften. Man darf nicht unterschätzen, was da zusammenkommt: Ein Vier-Personen-Haushalt gibt allein durch Atmen, Kochen und Duschen jeden Tag zwischen 8 und 12 Liter Wasser an die Raumluft ab. Wird diese Feuchtigkeit nicht konsequent nach draußen befördert, sucht sie sich unweigerlich den kältesten Punkt im Raum – und dort entsteht dann der Schimmel. Eine aufschlussreiche Zusammenfassung zu diesem Thema findet sich auf stuck-verband.de.
Was aber, wenn Sie bereits mustergültig lüften und heizen, der Schimmel aber trotzdem sprießt? Dann rücken bauliche Mängel in den Fokus.
Aus der Praxis: Achten Sie auf subtile Hinweise. Bildet sich Kondenswasser immer nur an den Fenstern, die bei der letzten Sanierung neu eingebaut wurden? Das ist ein typisches Alarmsignal. Es deutet darauf hin, dass die hochmodernen, dichten Fenster nun der kälteste Punkt in einer ansonsten ungedämmten Wand sind – eine klassische Falle bei Teilsanierungen.
Die häufigsten Ursachen im Detail
Um die Ursachen einzugrenzen, hilft es, die typischen Verdächtigen zu kennen. Diese Unterscheidung ist essenziell, denn sie entscheidet am Ende darüber, wer für die Beseitigung zuständig ist – Mieter oder Vermieter.
- Versteckte Lecks: Ein winziger Riss in einer Wasserleitung hinter der Wand oder eine undichte Silikonfuge in der Dusche reichen schon aus. Über Monate kann so unbemerkt das Mauerwerk durchfeuchten.
- Aufsteigende Feuchtigkeit: Ein Problem, das vor allem in älteren Gebäuden ohne intakte Horizontalsperre auftritt. Hier zieht Feuchtigkeit aus dem Erdreich direkt ins Mauerwerk. Erkennbar ist das oft an Schimmel im unteren Wandbereich, typischerweise im Erdgeschoss oder Keller.
- Fehler bei der Dämmung: Eine unsachgemäß angebrachte Innendämmung kann zur Katastrophe führen. Sammelt sich Feuchtigkeit zwischen Dämmschicht und Außenwand, entsteht oft ein großflächiger, unsichtbarer Schimmelbefall, den man erst bemerkt, wenn es zu spät ist.
- Konstruktionsbedingte Wärmebrücken: Ungedämmte Rollladenkästen, Balkonplatten ohne thermische Trennung oder schlecht isolierte Fensternischen sind die üblichen Verdächtigen. An diesen Stellen geht permanent Wärme verloren.
Die genaue Analyse ist hier der Schlüssel zum Erfolg. Wenn Sie einen baulichen Mangel vermuten, aber nicht sofort einen teuren Gutachter einschalten wollen, kann eine erste Einschätzung – zum Beispiel über eine Foto-Analyse mit bau24 – wertvolle Hinweise liefern. Damit haben Sie eine solide Grundlage, um die nächsten Schritte gezielter zu planen.
Wenn kleiner Schimmelbefall in Eigenregie beseitigt werden kann

Sie haben eine kleine, schwarze Stelle an der Wand entdeckt? Kein Grund zur Panik. Wenn der Schimmelbefall rein oberflächlich ist und eine Fläche von etwa einem halben Quadratmeter (0,5 m²) nicht überschreitet, können Sie das Problem oft selbst in den Griff bekommen. Aber Vorsicht ist geboten, denn Ihre Gesundheit hat absolute Priorität.
Der größte Fehler, den man machen kann, ist, unüberlegt mit einem trockenen Lappen oder einer Bürste draufloszuschrubben. Damit wirbeln Sie die feinen Sporen nur auf und verteilen sie unsichtbar im ganzen Raum. Eine durchdachte Vorgehensweise ist also das A und O, um das Problem wirklich zu lösen und nicht zu verschlimmern.
Ihre Schutzausrüstung: Das A und O für Ihre Gesundheit
Bevor Sie auch nur einen Finger krümmen, um den Schimmel zu entfernen, müssen Sie sich schützen. Das ist nicht verhandelbar. Die Sporen sind winzig, fliegen durch die Luft und können Allergien oder Atemwegsprobleme auslösen.
Stellen Sie sicher, dass Sie diese Ausrüstung parat haben:
- FFP3-Maske: Vergessen Sie die einfachen OP-Masken. Nur eine FFP3-Maske filtert die feinen Sporen zuverlässig aus der Atemluft.
- Schutzbrille: Eine gut abschließende Brille verhindert, dass Sporen oder Spritzer von Reinigungsmitteln in Ihre Augen gelangen.
- Einweghandschuhe: Stabile Gummihandschuhe sind ideal. Sie schützen Ihre Haut vor direktem Kontakt mit dem Schimmel und den Reinigungsmitteln.
- Einweg-Schutzanzug (optional): Besonders bei Arbeiten über Kopf oder an unzugänglichen Stellen ist ein solcher Anzug Gold wert, um die eigene Kleidung sauber zu halten.
Nehmen Sie das ernst: Diese Ausrüstung ist keine übertriebene Vorsichtsmaßnahme, sondern eine Notwendigkeit. Nach der Arbeit werden alle Einwegartikel in einem Müllsack luftdicht verschlossen und einfach über den Hausmüll entsorgt.
Das richtige Mittel für den richtigen Untergrund
Jetzt geht es ans Eingemachte. Die Wahl des Mittels entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Viele schwören auf altbekannte Hausmittel, doch die können das Problem sogar verschlimmern.
Ganz oben auf der Liste der falschen Mittel steht Essig. Auf kalkhaltigen Wänden (Putz, Raufasertapete) passiert nämlich Folgendes: Der Kalk neutralisiert die Säure, aber die organischen Bestandteile des Essigs bleiben zurück. Damit servieren Sie dem Schimmel quasi eine neue Mahlzeit auf dem Silbertablett.
Deutlich besser sind hochprozentige Alkohole. Sie entziehen dem Schimmel das Wasser – seine Lebensgrundlage – und töten ihn dadurch effektiv ab.
Damit arbeiten Profis bei kleinen Flächen:
- 70-80%iger Isopropylalkohol (Isopropanol): Der Klassiker. Wirkt schnell, zerstört die Zellstruktur des Schimmels und verfliegt danach rückstandslos.
- Haushaltsspiritus: Eine gute und leicht verfügbare Alternative, falls Sie kein Isopropanol zur Hand haben.
So gehen Sie je nach Oberfläche richtig vor:
- Glatte Oberflächen (z. B. Fliesen): Hier ist es am einfachsten. Tränken Sie einen Einweglappen mit Alkohol, wischen Sie den Schimmel gründlich ab und entsorgen Sie den Lappen sofort.
- Poröse Oberflächen (z. B. Tapete, Putz): Reiben Sie hier auf keinen Fall! Sie würden die Sporen nur tiefer in das Material einarbeiten. Betupfen Sie die Stelle stattdessen großzügig mit dem Alkohol. Nach kurzer Einwirkzeit können Sie die Reste vorsichtig mit einem sauberen Tuch abtupfen. Eine befallene Tapete sollten Sie nach der Behandlung aber trotzdem entfernen und entsorgen.
- Silikonfugen: Ein hartnäckiger Fall. Der Schimmel sitzt hier oft tief im Material fest. Oberflächliches Reinigen bringt meist nur einen kurzen Erfolg. Die einzig dauerhafte Lösung ist hier fast immer der komplette Austausch der Fuge.
Wann ist es Zeit, den Profi zu rufen?
Selbst ist der Mann oder die Frau – das gilt bei vielen kleinen Reparaturen im Haus. Bei Schimmel hört der Spass aber schnell auf. Es gibt einen Punkt, an dem Heimwerker-Ehrgeiz nicht nur nutzlos, sondern sogar gefährlich wird. Zu erkennen, wann dieser Punkt erreicht ist, schützt Ihre Gesundheit und bewahrt Sie vor richtig teuren Folgeschäden.
Als Faustregel gilt: Wenn der Schimmel eine Fläche von mehr als 0,5 Quadratmetern einnimmt, ist die Sache ein Fall für den Fachmann. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Viel entscheidender ist, wie tief das Problem sitzt. Kratzt der Schimmel nur an der Oberfläche der Tapete? Oder hat er sich schon ins Mauerwerk gefressen? Bei letzterem sind Hausmittelchen absolut fehl am Platz.
Besonders hellhörig sollten Sie werden, wenn gesundheitlich vorbelastete Menschen im Haushalt leben.
- Bei Allergikern oder Asthmatikern: Hier gibt es null Toleranz. Jede unsachgemässe Berührung des Schimmels kann Sporen aufwirbeln und die Symptome dramatisch verschlimmern.
- Bei immungeschwächten Personen: Für sie stellt Schimmel eine ernste gesundheitliche Bedrohung dar. Eine professionelle Sanierung unter strengsten Schutzmassnahmen ist hier unerlässlich.
- Bei Babys und Kleinkindern: Die Gesundheit der Kleinsten hat absoluten Vorrang. Der Versuch, Schimmel selbst zu entfernen, kann die Sporenkonzentration in der Luft explosionsartig ansteigen lassen.
Gutachter oder Sanierungsbetrieb – wer ist der richtige Ansprechpartner?
Okay, Sie haben entschieden, dass Sie Hilfe brauchen. Aber wen rufen Sie an? Einen Gutachter oder direkt einen Sanierer? Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Ein Schadensgutachter oder Bausachverständiger ist Ihre erste Wahl, wenn die Ursache für den Schimmel unklar ist oder wenn es handfesten Streit gibt – zum Beispiel mit dem Vermieter oder der Versicherung. Er ist der neutrale Detektiv: Er analysiert die Situation, findet die Ursache, bewertet das Ausmass des Schadens und erstellt ein gerichtsfestes Gutachten.
Der Sanierungsbetrieb ist der Praktiker, der anpackt. Seine Aufgabe ist es, den Schimmel fachgerecht zu beseitigen, die Ursache zu beheben und die betroffenen Stellen wieder instand zu setzen. Liegt die Ursache auf der Hand (z. B. ein klarer Wasserschaden), können Sie sich oft direkt an einen spezialisierten Sanierer wenden. Die Kosten für eine professionelle Schimmelbeseitigung variieren natürlich je nach Aufwand, sind aber immer eine Investition in Ihre Gesundheit und den Wert Ihrer Immobilie.
Mein Tipp aus der Praxis: Ein seriöser Fachbetrieb wird niemals nur den sichtbaren Schimmel wegwischen. Er wird immer auch Messungen durchführen, den Arbeitsbereich sicher abschotten, um eine Sporenverbreitung zu verhindern, und vor allem die Ursache nachhaltig beseitigen.
Gerade in Familien wird die Gefahr oft unterschätzt. Eine Studie zeigt, dass mindestens 7 % der deutschen Kinder in Wohnungen mit Schimmelbefall aufwachsen, was ihr Risiko für Atemwegserkrankungen signifikant erhöht. Gleichzeitig halten erschreckende 11 % der Deutschen Schimmel für harmlos – ein gefährlicher Trugschluss. Mehr zu dieser unterschätzten Gefahr können Sie bei immowelt.de nachlesen.
Selbst machen oder Profi rufen? Eine Entscheidungshilfe
Die folgende Tabelle soll Ihnen als klarer Leitfaden dienen. Sie fasst die wichtigsten Punkte zusammen und hilft Ihnen, eine sichere und fundierte Entscheidung zu treffen.
| Kriterium | Selbst entfernen (DIY) | Fachbetrieb beauftragen |
|---|---|---|
| Grösse des Befalls | Deutlich unter 0,5 m² (etwa handtellergross) | Grösser als 0,5 m² oder an mehreren Stellen gleichzeitig |
| Tiefe des Befalls | Rein oberflächlich (z. B. auf Silikonfugen, Tapete) | Sichtbar im Putz, Mauerwerk oder in der Dämmung |
| Ursache | Eindeutig und behebbar (z. B. Kondenswasser am Fenster) | Unklar, komplex oder baulicher Mangel (z. B. undichtes Dach) |
| Gesundheitszustand | Keine gesundheitlichen Vorbelastungen im Haushalt | Allergiker, Asthmatiker, immungeschwächte Personen, Kinder |
| Material | Glatte, abwaschbare Oberflächen | Poröse, saugfähige Materialien (Gipskarton, Holz, Polster) |
| Geruch | Kein oder nur sehr leichter, muffiger Geruch | Starker, modriger Geruch, der nicht verschwindet |
Letztlich gilt: Im Zweifel immer den Experten zurate ziehen. Eine kurze telefonische Beratung oder eine Ersteinschätzung per Foto, wie wir sie bei bau24 anbieten, kostet meist nichts und gibt Ihnen sofortige Klarheit. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.
Strategien, damit Ihr Zuhause schimmelfrei bleibt

Der Schimmel ist weg – wunderbar! Aber wer jetzt denkt, die Arbeit sei getan, liegt leider falsch. Die wirklich entscheidende Phase beginnt genau jetzt: die langfristige Prävention. Es geht darum, dem Schimmel seine Lebensgrundlage – die Feuchtigkeit – dauerhaft zu entziehen, damit die unschönen Flecken nie wiederkommen.
Eines muss man sich dabei immer wieder vor Augen führen: Erschreckende 60 % aller Schimmelprobleme sind hausgemacht. Sie entstehen durch falsches Lüften und Heizen. Die gute Nachricht daran? Genau hier haben Sie die Zügel selbst in der Hand und können mit ein paar simplen Gewohnheiten einen riesigen Unterschied machen.
Das Zusammenspiel von Lüften und Heizen meistern
Die mit Abstand effektivste Waffe im Kampf gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit ist konsequentes Lüften. Aber eben richtig, nicht nur irgendwie.
Verabschieden Sie sich bitte von dauerhaft gekippten Fenstern. Das ist der größte Fehler, den man machen kann! Ein gekipptes Fenster sorgt kaum für einen nennenswerten Luftaustausch, kühlt aber die Wände in Fensternähe massiv aus. Das Resultat ist vorhersehbar: Genau an diesen kalten Oberflächen schlägt sich die Feuchtigkeit aus der Raumluft nieder – der perfekte Nährboden für den nächsten Schimmelbefall.
Meine goldene Regel aus der Praxis: Stoßlüften ist der Schlüssel zum Erfolg. Machen Sie drei- bis viermal täglich für 5 bis 10 Minuten die Fenster weit auf. Noch besser ist es, wenn Sie für Durchzug sorgen (Querlüften), damit die feuchte, verbrauchte Luft im Handumdrehen durch frische, trockene ersetzt wird.
Auch das Heizverhalten spielt eine tragende Rolle. Wer die Heizung stark drosselt, um vermeintlich Energie zu sparen, riskiert oft das genaue Gegenteil. Kalte Luft kann nämlich viel weniger Wasser aufnehmen als warme. Fällt die Raumtemperatur für längere Zeit unter 16 °C, schießt das Schimmelrisiko in die Höhe. Sorgen Sie daher lieber für eine konstante, moderate Grundtemperatur in allen Räumen.
Die versteckten Feuchtigkeitsquellen im Blick behalten
Neben dem großen Thema Raumklima lauern die Tücken oft im Detail. Es sind die kleinen Dinge im Alltag, die am Ende den Ausschlag geben.
Möbel richtig platzieren: Rücken Sie große Möbelstücke wie Kleiderschränke oder Kommoden immer mindestens 5 bis 10 cm von den Außenwänden ab. Das ist kein Design-Tipp, sondern bauphysikalische Notwendigkeit. Nur so kann die Luft dahinter zirkulieren und die Wand warm und trocken halten. Steht ein Schrank press an einer kalten Außenwand, schaffen Sie ein stehendes, feuchtes Mikroklima – eine regelrechte Einladung für Schimmel.
Feuchtigkeit sofort rauswerfen: Nach dem Duschen, Baden oder Kochen entstehen kurzzeitig enorme Dampfmengen. Lüften Sie diese Feuchtigkeit sofort konsequent nach draußen, anstatt die Badezimmer- oder Küchentür zum Rest der Wohnung offen zu lassen.
Wäsche trocknen – aber richtig: Wenn möglich, trocknen Sie Ihre Wäsche nicht in der Wohnung. Sollte es sich nicht vermeiden lassen, dann nur in einem Raum, in dem Sie besonders intensiv lüften und die Temperatur leicht erhöhen.
Ein kleiner Helfer mit großer Wirkung ist das Hygrometer. Dieses einfache Messgerät zeigt Ihnen die relative Luftfeuchtigkeit an und gehört eigentlich in jeden Haushalt. Der ideale Wert pendelt sich zwischen 40 % und 60 % ein. Klettert die Anzeige darüber, wissen Sie sofort: Es ist Zeit zu lüften.
Diese präventiven Maßnahmen sind die beste Versicherung gegen einen erneuten Befall. Wollen Sie noch tiefer in die Materie eintauchen? Weitere wertvolle Tipps zu Sanierung und Instandhaltung finden Sie in unserem umfangreichen Ratgeber auf bau24.org. So wird Ihr Zuhause dauerhaft zu dem, was es sein soll: ein gesunder und schimmelfreier Wohlfühlort.
Häufig gestellte Fragen zu Schimmel im Haus
Schimmel in der Wohnung wirft verständlicherweise viele Fragen auf. Unsicherheit ist oft der erste Begleiter. Damit Sie schnell den Durchblick bekommen, haben wir hier die Antworten auf die drängendsten Fragen aus unserer täglichen Praxis für Sie zusammengefasst.
Wie gefährlich ist Schimmel wirklich?
Gleich vorweg: Schimmel ist kein reiner Schönheitsmakel, sondern ein ernstzunehmendes Risiko für die Gesundheit. Die Sporen, die der Pilz an die Raumluft abgibt, können krank machen – vor allem, wenn das Immunoystem ohnehin schon angeschlagen ist.
Folgende Symptome treten erfahrungsgemäß am häufigsten auf:
- Typische allergische Reaktionen wie ständiges Niesen, eine laufende Nase oder gerötete, juckende Augen.
- Reizungen der Atemwege, die sich in Husten äußern oder ein bestehendes Asthma verschlimmern.
- Ein diffuses Gefühl des Unwohlseins, begleitet von Kopfschmerzen oder Konzentrationsproblemen.
Besonders hellhörig sollten Sie werden, wenn Kinder, Senioren oder immungeschwächte Personen mit im Haushalt leben. Hier ist höchste Vorsicht geboten.
Wer zahlt die Schimmelbeseitigung: Mieter oder Vermieter?
Das ist der Klassiker unter den Streitfragen und die Antwort ist leider nicht immer pauschal. Es kommt ganz auf die Ursache an. Die Faustregel lautet: Wer für den Schimmel verantwortlich ist, muss auch für die Beseitigung aufkommen.
- Der Vermieter ist in der Pflicht, wenn ein baulicher Mangel die Ursache ist. Das kann ein undichtes Dach sein, feine Risse im Mauerwerk oder schlecht gedämmte Wände, die zu Kältebrücken führen.
- Der Mieter muss die Kosten tragen, wenn der Schimmel eindeutig durch sein Wohnverhalten entstanden ist – also durch falsches Lüften oder unzureichendes Heizen.
In der Praxis muss zunächst der Vermieter beweisen, dass die Bausubstanz in Ordnung ist. Kann er das, kehrt sich die Beweislast um: Der Mieter muss dann nachweisen, dass er sich an die Regeln für korrektes Lüften und Heizen gehalten hat. Oft bringt hier nur ein unabhängiges Gutachten wirklich Klarheit und beendet den Streit.
Kann man Schimmel einfach überstreichen?
Hier gibt es nur eine Antwort, und die ist ein klares und lautes Nein. Schimmel einfach mit Wandfarbe zu überpinseln, ist einer der größten Fehler, den Sie machen können. Das Problem wird dadurch nur unsichtbar gemacht, aber nicht gelöst.
Unter der Farbschicht lebt der Pilz ungestört weiter. Er breitet sich im Verborgenen aus und gibt weiterhin seine Sporen an die Raumluft ab. Schlimmer noch: Die frische, feuchte Farbe kann ihm sogar als neue Nahrungsquelle dienen und das Wachstum beschleunigen. Der einzig sinnvolle Weg ist, den Schimmelbefall samt Ursache komplett zu beseitigen. Erst wenn die Wand wirklich saniert und trocken ist, darf der Pinsel geschwungen werden.
Für detailliertere Antworten auf diese und weitere Fragen, werfen Sie doch einen Blick in unseren umfangreichen FAQ-Bereich auf bau24.org. Dort gehen wir noch tiefer ins Detail.
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